„Du bist zu anstrengend“

Das nervt, wenn man das Gefühl bekommt zu anstrengend zu sein. Denn eigentlich bin nicht ich anstrengend, sondern meine Einschränkung.

Kennt ihr das, wenn sich andere nicht mehr mit euch verabreden wollen, weil ihr angeblich zu anstrengend seid? Weil sie keine Lust haben auf eure Einschränkungen Rücksicht zu nehmen? Das nervt nicht nur, sondern tut auch ganz schön weh, weil während sie einfach sagen können: „Nö keinen Bock mehr, ist mir zu anstrengend“ können wir das nicht. 

Es ist schade. Und doch zeigt das wer unsere wahren Freund*innen sind, wer wirklich uns unser selbst willen mag und nicht nur unserer Mobilität wegen. Denn eigentlich bin nicht ich anstrengend, sondern meine Einschränkungen machen es schwerer für mich das zu tun, was ich gerne tun würden. Und das macht es in erster Linie für mich anstrengend überhaupt etwas zu unternehmen.

Also an alle, die Zeit mit mir verbringen wollen: Vielleicht versetzt ihr euch mal in meine Lage, anstatt dabei in erster Linie an euch und die kleinen ‚Unannehmlichkeiten‘ zu denken. Überlegt doch stattdessen einfach mal, was wir schönes gemeinsam machen könnten, das uns beiden Spaß macht. 

Was für Erfahrungen hast du gemacht? 

„Das nervt“ ist eine Reihe, die sich mit Erfahrungen auseinandersetzt, die Menschen mit chronischen Erkrankungen häufig machen. Wir möchten damit aufmerksam machen, dass auch ein gut gemeinter Satz nicht immer Verbindung schafft, sondern uns voneinander trennt.  „Das nervt“ ist das, was manchmal innerlich an Gedanken und Gefühlen abläuft, aber ungesagt bleibt.

Was denkst du dazu?